Vienna City Marathon 2011
Früh morgens startete die kleine aber feine Truppe des LCE Richtung Stadt um dort einen Lauf zu absolvieren. Eigentlich nichts ungewöhnliches, das passiert uns öfters, dass wir Sonntag in der Früh uns nach wenig Stunden Schlaf und heiteren Stunden in der Nacht aufquälen um zu einen Lauf zu fahren, aber dieses Mal war etwas anders. Keiner von uns hatte eine harte Nacht oder ein 1/8erl zu viel getrunknen. Nein, alle waren top fit (so fit, wie man halt um 7:00 sein kann). Es musste etwas besonderes sein. Und dem war auch so: Es wurde kein gemütlicher Crosslauf oder ein 5km Straßenlauf bestritten – Nein, wir waren auf dem Weg zum Vienna City Marathon! Und dann um 9:00 war es so weit: In kleinen Gruppen aufgeteilt starteten wir unseren teilweise 1. Marathon ohne zu wissen, was da auf uns zukommt! Perfektes Wetter, Super Stimmung, wie heißt es so schön: Es war angerichtet! Und der LCE nutzte diese optimalen Verhältnisse für Spitzen-Ergebnisse: In „Abwesenheit“ unserer Schnellsten holte Erich die Kohlen aus dem Feuer, verbesserte seine PB ordentlich und war an diesem Tag schnellster LCEler mit einer Zeit von 03:18:59 – Gratulation! Knapp dahinter kam schon Michael mit 03:26:33 (auch neue PB), Florian mit 03:28:23 (Debüt), und unser Raupo begleitet von seinem Freund (dem Mann mit dem Hammer) mit 03:32:03. Seinen 1. Marathon konnte auch Stefan in 04:10:41 erfolgreich absolvieren. Daniel musste leider aufgrund von Krämpfen bei KM 35 abbrechen, ist dafür aber schon top motiviert für Florenz, wo er dann sicherlich seinen 1. Marathon bezwingt.Auch beim Halbmarathon war der LCE stark vertreten und zwar durch: Thomas (1:32:08), Wolfgang (1:36:16), Roli (1:43:06), Philipp (1:51:11) und Dietmar (1:51:22).Gratulation an alle!Anschließend wurden die Kohlenhydrat- und Elektrolytspeicher noch XXL-mäßig aufgefüllt und bereits ausgemacht: Nächstes Jahr, selbe Zeit, gleicher Ort! In diesem Sinne: VCM 2012 Wir kommen!!!
Erlebnisbericht von Florian: Sommer 2010: Ich total motiviert, super trainiert und Spitzen Ergebnisse im WLC vollbracht. Aber leider nur im Sommer. Im Laufe der Zeit wurde die Form immer schlechter, obwohl ich nicht weniger trainiert habe. Ich habe gemerkt mit Intervalltraining und Co kann man sich echt toll steigern, aber um die ganze Saison über voll da zu sein und gute Ergebnisse bringen zu können braucht es auch einiges an Grundlage. Grundlage, die man den Winter über antrainieren sollte, und die ich vernachlässigt habe. Mit dieser Erkenntnis wollte ich die Saison 2011 besser anlegen um nicht wieder in Strasshof das erhoffte Ziel zu verfehlen. Aber wie kann ich mich dazu zwingen den Winter über brav Grundlagen zu trainieren? Die Antwort kann nur ein Marathon im Frühjahr heißen! Und da passt der VCM perfekt hinein, und so war der Plan geschmiedet.Nach 2 Wochen Pause nach dem Strasshof Debakel begann ich allmählich Kilometer für Kilometer zu sammeln bis ich Ende Dezember über 80km in der Woche gehabt habe. Der Plan scheint zu wirken! Aber dann im Jänner war der Rückschlag: Eine Angina stoppte mich 3 Wochen am trainieren und die Antibiotika brachten mich leistungsmäßig gefühlt wieder an den Anfang meiner „Karriere“. Gedanken kamen: „Wie soll sich in 3 Monaten der Marathon ausgehen?“ Aber Anfang Februar konnte ich zwar mit viel Mühe wieder in meinen Trainingsplan einsteigen und die Form wurde auch immer besser. Es war hart und aus den paar Weh-Wehchen wurden viele Weh-Wehe und ich freute mich schon richtig auf die Regenerationsphase. Doch die war auch nicht viel schöner, denn anscheinend kommen ohne Training die Schmerzen dann erst so richtig raus. Aber so kurz vor dem Marathon gibt es kein Zweifeln mehr und der VCM konnte kommen.Beim Marathon selbst: Zum Glück hatten wir eine Gruppe von 5 LCElern, in der wir gemeinsam den Marathon bzw. Halbmarathon bestreiten wollten. Die ersten KM waren wir wie ein Schweizer Uhrwerk eingestellt. Jeden Kilometer in 4:55min/km, was genau einer Marathon Zeit von unter 3h30 entspricht. Es ging locker dahin und ein paar Scherzchen lockerten das Laufen etwas auf. Bei KM 5 musste uns leider Michael verlassen, er fühlte sich zu schnellerem Tempo berufen, was auch gut für ihn war. Somit waren wir nur mehr zu 4. Bei den Getränkestationen war es für uns Marathonläufer Raupo und mir angenehm, weil uns unser Waterboy Roli immer bestens mit Getränken versorgt hat – Danke! So spulten wir km für km bis zum Halbmarathon ab, wo uns Roli und Thomas verließen. Ab diesem Zeitpunkt waren Raupo und ich auf uns allein gestellt, aber es ging uns noch sehr gut. Die Schmerzen wanderten immer weiter nach unten und wir hofften, dass sie bald über die Zehen den Körper verließen (war aber leider nicht der Fall). Und so ging es weiter, der Schritt wurde immer unrunder, die Gespräche immer weniger und immer öfter musste die Laufuhr uns wieder zu höherem Tempo motivieren. Aber eigentlich konnten wir schon noch das Tempo halten und es sogar (wie geplant) leicht erhöhen – bis KM 38: Raupo war kurz hinter mir, ich: „Kumm Raupo, bissl geht no“ Raupo schließt wieder auf. Schnitt passt wieder. Wenig später selbes Spielchen wieder. Bei ungefähr dem 10. „Kumm Raupo“ kam dann zurück:“ Wonns bei dir no schnölla geht, donn geh viare!“ Und ich musste dann Raupo schweren Herzens (aber doch mit ein bisschen Freude) abreißen lassen und konnte sogar noch etwas zulegen. Und beim Ring angekommen kannten die Emotionen sich sowieso nicht mehr aus . Waren es Freudentränen oder Tränen vor Schmerzen? Ich weiß es nicht, aber es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass mich den letzten Kilometer noch in 4:12 abspulen ließ und so kam ich mit einer Zeit von 3:28:23 (01:37 unter meinem Ziel!!!) am Heldenplatz ins Ziel!
Also hatte ich auch einmal einen Marathon geschafft und bin nach dem Lehrsatz unseres Obmann-Stellvertreters „Was einen richtiger Mann gemacht haben muss“, auch einen Schritt näher!