So wie letzten Jahre legte der LC Erdpress wieder Anfang Jänner sein Wintersportlager an. Reiseleiter und Manager Hermann belegte schon vor vielen Monaten das Gasthaus Jager direkt auf der Planai etwa 200m über der Talstation. Ein Dutzend Mann nahm die Möglichkeit an, sich in Form zu bringen bevor die Saison so richtig los geht und brach in ein Lawinenwarnstufe 4 bis 5 – Gebiet auf.
Nein, Spass beiseite. Selbstverständlich war vorgesehen, nie gesicherte Pisten und sichere Zonen zu verlassen. Dank Diplomingenieur Norbert war zumindest ein Auto in der Lage, Ketten für die Anfahrt am Jagerhof anzulegen. Das andere Auto warf die Ketten wieder frustriert in die Box.
Der erste Tag wurde an einem traumhaft wunderschönen Schitag im Kollektiv mit alpinen Skifahren und Snowboarden verbracht. Reinhard war wie jedes Jahr weit vor den anderen am Lift, um keinen km zu versäumen. Die übliche Schlacht um die meisten km begann. Es sollten an diesem Tag noch viele Pisten bis rüber auf die Reiteralm bei herrlichem Wetter mit extrem guter Schneelage abgefahren werden. Hütten wurden grossräumig umfahren. Den Almrausch kannte man nur vom Vorbeifahren. Erst nach dem der letzte Lift zusperrte, traf man sich in der Quellbodenhütte um sich zu stärken. Die letzte Hütte vorm Jagerwirt. Nach einer Runde Bier wurde noch im Tageslicht der Weg ins sichere Heim gesucht, wo schon bald die Lichter ausgingen, um am nächsten Morgen wieder früh fit zu sein.
Der nächste Morgen begann mit sehr schlechtem Wetter bei starkem Schneefall und Wind. Reinhard brach wie immer als erster auf um nach eingekauften Tagesticket zum Aktionspreis von 56 € festzustellen, dass alle Lifte eingestellt waren. Der Rest der Gruppe verbrachte ein längeres Frühstück im Gasthaus, um sich zu beraten. Reiseleiter Hermann zeigte, dass er nicht nur für uns Sportler da war, sondern auch für die Wildtiere. Jeden Morgen brach er mit Schneeschuhen zu einer weit entlegenen Wildtierfütterungsstelle auf, um frisches Heu für die Rehe zu bringen. Eine kleinere Gruppe nutzte ebenfalls die Möglichkeit Schneeschuhe direkt in der Hütte auszuborgen und bestieg eng gefolgt neben der Piste die Planai bis zur Lärchkogelhütte. Dabei zeigte sich welche enormen Schneemengen auf den Bäumen lag und das bereits viele Bäume geknickt waren. Eine andere Gruppe versuchte beherzt das Tarockieren zu erlernen und brauchte sogar ein Mittagsschläfchen, um das Erlernte verarbeiten zu können. Ein mitgereister Tarockprofi, der bei der ÖBB beschäftigt ist, stellte allerdings nach 3 intensiven Tagen keinen Fortschritt fest. Auch dieser Abend wurde wieder ohne den Jagerhof zu verlassen beendet. Das Leben am Hang hat eben seinen Preis. Der dritte Tag begann wie der zweite mit schlechtem Wetter bei dichtem Schneefall. Die Autos waren von geschätzt 40 cm Schnee zu befreien. So wie schon oft war noch geplant einen Tag mit Langlaufen zu verbringen. Nachdem die Ramsau überlaufen schien, entschied man sich über die Heimfahrt nach Bad Mitterndorf zu fahren, was sich als goldrichtig herausstellte. Je nach Lust wurde Material für Scaten und klassisches Langlaufen geliehen und rund 20 km runtergedreht, nachdem man sich wie üblich verfahren hatte. Nach einer Mahlzeit in der treffend benannten Eselalm brachen wir zum Heimfahrt auf. Trotz dichtem Schneefall hatten wir eine unbeschwerte Heimreise. 12 Sportler kehrten ohne nennenswerte Verletzungen mit einem herzeigbaren Trainingspensum nachhause.
LC Erdpress. Ehre und Stärke.